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Selbstfürsorge braucht manchmal einen Mutausbruch

Heute möchte ich eine persönliche Entscheidung mitteilen, die mir nicht leicht fällt, aber ein wichtiges Beispiel dafür ist, dass Selbstsorge manchmal alles andere als „einfach“ ist, auch wenn es auf den ersten Blick so klingen mag. Für diese Entscheidung brauchte ich einen Mutausbruch…

 

Seit Januar 2024 biete ich über www.gruenfink.ch den „Naturkreis Adligenswil einmal monatlich an. Ein kostenfreies Herzensprojekt im Wald, das interessierte Menschen und Natur miteinander verbinden möchte. Und es hat wunderbar funktioniert! Wir waren regelmässig eine Gruppe, die gemeinsam die Ruhe und Kraft des Waldes erleben durfte und zusätzlich ein Naturtagebuch führte. Es war eine Freude für mich, dieses Angebot zu gestalten und es hat so funktioniert, wie ich es mir gewünscht hatte. Gerade deshalb bricht mir meine Entscheidung auch fast das Herz. Ich habe heute entschieden, dieses Angebot bis auf Weiteres einzustellen. 

 

Warum aufhören, wenn es doch so gut läuft und es Freude bereitet? Die Antwort ist simpel und doch komplex: Es geht um mich und meine Bedürfnisse. In letzter Zeit spüre ich wieder stärker, dass ich mehr auf mich selbst achten möchte und meine Zeit dafür eher knapp bemessen ist. Vielleicht lege ich auch meinen Fokus im Moment auf zu viele Dinge gleichzeitig und gehe dabei selbst etwas verloren. Die Zeit, die ich in den Naturkreis investiert habe, fehlt mir an anderer Stelle, um meine eigenen Energiereserven aufzufüllen. 

 

Ich bin ein Mensch, der zu seinem Wort steht, vielleicht war auch gerade deshalb diese Entscheidung unglaublich schwer für mich. Mein Herz hängt an diesem Projekt und an den Begegnungen im Wald. Es schmerzt, etwas gehen zu lassen, das mit Liebe und Herzblut aufgebaut wurde und gut angenommen wurde. Doch hier kommt der Kern dessen, was ich heute mit dir teilen möchte:

 

Selbstsorge bedeutet nicht immer, sich nur die angenehmen Dinge zu gönnen. Manchmal bedeutet sie auch, mutige und vielleicht schmerzhafte Entscheidungen zu treffen, die im ersten Moment weh tun, uns aber langfristig gut tun. Es ist die Kunst, die eigenen Grenzen wahrzunehmen und ihnen zu folgen, selbst wenn das Umfeld (oder das eigene Herz) etwas anderes flüstert.

 

Es mag paradox klingen, aber genau in diesem Loslassen liegt für mich im Moment ein Akt tiefer Selbstfürsorge. Ich weiss, dass ich gerade persönlich besser damit fahre, mir diese Zeit für mich zu nehmen. Mein Bauchgefühl wusste es schon länger. Mein Verstand hat dazwischen gefunkt. Und nach einem langen hin und her brauchte es einen Mutausbruch meinerseits, diese Entscheidung nach aussen zu tragen. Ich schrieb heute Vormittag an alle eine Email und gleichzeitig plapperte mein Verstand bereits neue Ideen für ein angepasstes Format dazwischen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es ein angepasstes Angebot in anderer Form geben könnte. Fürs Erste jedoch brauche ich diese Pause.

 

Dieser Schritt zeigt mir einmal mehr, wie herausfordernd es sein kann, zu sich und seinen Bedürfnissen zu stehen. Selbstfürsorge ist ein Weg, kein Ziel – und manchmal ist dieser Weg steinig, ungemütlich und erfordert eine gehäufte Portion Mut. 

 

Was dann folgt: ist Dankbarkeit, und darauf freue ich mich schon heute. 

Ines