Mitten im Barbarakraut liegt am Morgen ein Hundekothaufen, die Spargeln sind abgeknickt und daneben liegt noch ein Hundekothaufen und auch auf der Wegrauke und neben der Kohldistel haben Hunde ihren Kot platziert. Statt uns am Wildgemüse zu freuen, entsorgen wir nun jeden Morgen stinkende Kothaufen und wissen bald nicht mehr weiter.
Unser Garten war seit jeher offen zugänglich und das schon seit 48 Jahren. Nun haben ihn mindestens vier freilaufende Hunde zu ihrem Versäuberungsplatz gewählt und geniessen offenbar die vielen schönen Plätze, um in der Nacht ungestört ihr Geschäft zu verrichten. Zuerst versuchten wir sie mit einem Ultraschallgerät zu vertreiben, mit sehr mässigem Erfolg. Dann erinnerte ich mich an die Zuckdrähte aus meiner Kindheit. Die sagten damals den Kühen wie gross ihr Weideplatz sei und wir sagen damit nun den Hunden: «Hier dürft ihr nicht».
Wir montierten den Zaun am Montagnachmittag.
In der Kaffeepause las ich den neuen Blogbeitrag den Ines über das Selbstmitgefühl geschrieben hat. Ja, das hatten wir bei all unserem Tun total vergessen. Am Abend als der Zaun funktionierte, nahmen wir uns Zeit für unser Paargespräch. Wir tauschten uns darüber aus, wie wir die letzten Tage erlebt haben, über unseren Frust und auch über unsere Wut, dass Menschen so egoistisch sein können und ihre Hunde einfach frei herumlaufen lassen, ohne daran zu denken wie sie anderen Menschen dadurch schaden. Das darüber Sprechen und vor allem das mitfühlende Zuhören tat uns beiden sehr gut und liess uns danach auch wieder gut schlafen.
Am nächsten Morgen dann die Genugtuung: Keine Kothaufen im Garten.
Rosa