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Die etwas andere Mittagspause

Dienstag. Ich habe frei. Bin auf eine zauberhafte Schneeschuhtour eingeladen.

6.15 Uhr bin ich parat. 6.30 Uhr kommt kurzfristig die Absage. 6.45 Uhr habe ich ohne weiteres Murren meine dicken Sachen, Rucksack und alles Weitere wieder im Schrank versorgt. Da wunderte ich mich heute schon das erste Mal über mich. So schnell und gründlich bin ich sonst eigentlich nicht. 

Den Vormittag nutze ich für Erledigungen. Als ich die Sonne draussen strahlen sah, kam dieser Impuls: Ich gehe jetzt im See baden. Yes!

 

Ich wundere mich wieder über mich, gehe aber los und packe meinen Rucksack ein zweites Mal. Auf dem Weg bin ich frohen Mutes, frage mich neugierig, woher mein Impuls kommt, baden zu gehen. Im Winter. Das Winterbaden schaue ich mir doch sonst gern bei anderen Menschen aus sicherer Entfernung an. Als ich das Wasser sehe, entfacht ein heftiger innerer Dialog. Plötzlich sind da ganz viele Ausreden, warum ich das nun doch nicht machen kann. Viele Glaubenssätze kommen zu Tage.

Ich lächle mir mutig zu und sage: Ich gehe jetzt ins Wasser. 

 

Zur Stärkung nasche ich ein paar frische Wildkräuter. Denn auch sie wachsen selbst im Winter unter dem Schnee. Dann kann ich ja wohl auch bei prallen Sonnenschein baden gehen. Eisbaden wäre da schon etwas anderes…

 

Der Dialog setzt sich fort und passt so gar nicht zu dem, was ich tatsächlich tue. Ausziehen, durchatmen, ab ins Wasser. Ich strahle mit der Sonne um die Wette. Lache laut über mein Kopfkino, als ich wieder auftauche.

 

Ich weiss es bis jetzt noch nicht, was mich heute ins Wasser gebracht hat. Aber ich weiss jetzt, wie viele Glaubenssätze in mir stecken, die scheinbar gar nicht zu mir passen. Einer meiner schönsten Glücksmomente im neuen Jahr war heute schon. Danke!

Ines

 

"Geniesse deine Zeit, denn du lebst nur jetzt und heute.

Morgen kannst du Gestern nicht nachholen und später kommt früher als du denkst. "

Albert Einstein